Kreditsicherheiten: Kreditsicherheit zur Risikominimierung

       

Banken bestehen auf Kreditsicherheiten, um das Risiko eines Zahlungsausfalls zu reduzieren. Die Kreditsicherung unterteilt sich in zwei Bereiche: Erstens führen alle Dienstleister eine Bonitätsprüfung durch. Sie kontrollieren die Schufa-Datei auf vergangene Zahlungsverfehlungen und fordern meist Einkommensnachweise. Mit dieser Prüfung schätzen sie das Ausfallsrisiko ab. Zweitens können Geldhäuser eine Kreditsicherheit im engen Sinne verlangen. In diesem Fall übertragen Kreditnehmer bestimmte Rechte am Eigentum an die Kreditgeber. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Sicherungsabtretung oder ein Pfandrecht am Haus oder am Auto handeln. Erwähnung verdienen zudem Bürgschaften als wichtige Kreditsicherheiten.

Die unterschiedlichen Sicherheiten

Welche Sicherheiten notwendig sind, hängt von den konkreten Umständen ab: Es kommt beispielsweise auf die Höhe des Kredits an. Bei einem umfangreichen, langjährigen Hauskredit wollen sich Banken selbstverständlich absichern. Zudem hängt es von der Geschäftspolitik der Kreditinstitute ab. Manche zeichnen sich durch eine restriktive, andere durch eine liberale Kreditvergabe aus. Beispiel: Bei einigen Banken erhalten auch Menschen mit geringem und unsicherem Einkommen ein kleines Darlehen, bei Konkurrenten dagegen nicht.

Die Bonitätsprüfungen laufen in der Regel ähnlich ab. Interessierte stellen eine Kreditanfrage und teilen hierbei die Höhe und die Art des Einkommens ab, mit sofort oder nachträglich einzureichenden Dokumenten belegen sie dies. Auf dieser Grundlage entscheiden Banken, ob die Kreditwürdigkeit für die beantragte Summe ausreicht. Zugleich schauen sie in der Schufa-Datei nach negativen Einträgen. Die Auskunftei listet unter anderem nicht-bezahlte Rechnungen, bei denen das betroffene Unternehmen rechtliche Schritte einleiten musste. Darüber hinaus berechnet es einen sogenannten Schufa-Score, eine Bewertung der Kreditwürdigkeit anhand zahlreicher Faktoren. Verbraucher besitzen das Recht, regelmäßig eine Schufa-Selbstauskunft anzufordern. Das empfiehlt sich: Auf diese Weise haben sie ihre eigenen Daten stets im Blick und können gegebenenfalls fehlerhafte Einträge tilgen lassen.

Bei Immobilienkrediten und bei vielen Autokrediten sichern sich Banken zusätzlich mit konkreten Kreditsicherheiten ab. Dieses Standardverfahren müssen Verbraucher nicht fürchten, wenn sie ihre Raten bis zum Laufzeitende zahlen können. Erst wenn Raten ausbleiben und auch nach Mahnungen nicht beglichen werden, nehmen Kreditgeber ihre Rechte wahr. Sie erhalten zum Beispiel das Eigentum am Auto und verwerten dies. Deckt der Wert die Restschulden nicht ab, bleiben Schulden bestehen. Diese fordert die Bank dann separat ein. Eine solche Situation sollten Verbraucher meiden, indem sie vor einem Kreditantrag gründlich abwägen, ob sie sich die Raten leisten können. Bei Bürgschaften handelt es um eine Sonderform der Kreditsicherheiten, die in vielfältigen Fällen zum Einsatz kommt. Ein solventer Bürge springt ein, wenn der Kreditnehmer seine Raten nicht mehr überweisen kann. Dadurch können auch Menschen mit schlechter Bonität ein Darlehen vereinbaren. Es erweist sich aber oft als hohe Hürde, einen Bürgen zu finden.


Marcel Ziegler

Als ehemaliger Finanz- und Honorarberater habe ich jahrelang direkt mit Privatkunden gearbeitet und weiß daher aus eigener Erfahrung, welche Fehler Menschen beim Umgang mit Geld machen. Ich kenne die Fallstricke von Bank- und Versicherungsprodukten und habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Thema Finanzen so zu erklären, dass es wirklich jeder versteht.


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